Haftnotiz 200: – zum Jubiläum: Rezension: Mark Brandis – Lautlose Bombe – Hörspieltipp

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Nun habe ich die Zahl der 200 Haftnotizen in meinem Blog erreicht. Die erste  Ausgabe meiner Haftnotizen erschien in meinem Blog am 14. Juli 2009. In dieser Zeit habe ich auf so manches hier hingewiesen: originär bibliothekarisches, besondere Internetangebote, die hilfreich sind, Literaturhinweise zu Texten über Internetthemen und die Bibliothekswelt, aber auch ab und zu Rezensionen zu Büchern und Hörspielen.

So möchte ich die Ausgabe 200 meiner Haftnotizen dazu nutzen, um auf die zuletzt veröffentlichte Hörspielfassung des Buchs „Die lautlose Bombe“ aus der Mark Brandis-Jugendbuchreihe hinzuweisen. Die Bücher um Mark Brandis, der in der Zukunft Raumschiffe testet, war ja in den Siebzigern und Achtzigern sehr erfolgreich und fasziniert durchaus noch heute. Näheres dazu u.a. in meiner Haftnotiz 87.

Die Macher der Hörspielreihe haben nun das Buch aus dem Jahr 1977 unter dem Titel „Lautlose Bombe“ in zwei Teilen veröffentlicht. Dazu haben sie wieder einige Änderungen an der Geschichte vorgenommen, was in der Regel für die Umsetzung im anderen Medium Hörspiel durchaus sinnvoll war. Nikolai von Michalewsky, der sich hinter dem Pseudonym Mark Brandis verbarg, warnte in seinen Büchern vor einer allgemeinen Technik- und Wissenschaftsgläubigkeit, wie beispielsweise im Bezug auf die Nutzung der Atomenergie (Haftnotiz 110)

Bei aller wissenschaftlichen Unlogik, die auch diese Geschichte in der Buchvorlage kennzeichnete, so ist die allgemeine Botschaft, dass ein Missbrauch der Forschung immer die Menschheit in Gefahr bringen kann. Hier in diesem Fall ist es ein Virus, der die Gesellschaft auslöschen kann.

Mark Brandis und seine Frau Ruth sind im venzulanischen Urwald unterwegs, wo sie verletzt wird und anschließend in Lebensgefahr schwebt. Der drohende Verlust seiner Frau lässt Brandis seelisch abstürzen. Er gibt sich dem Alkohol hin. Da taucht sein Halbbruder Dr. Jonathan West auf. Auf einer Isolierstation im Weltraum sollte er aus einem hochgefährlichen Virus ein Mittel gegen die Weltraumkrankheit entwickeln. Zuerst gibt es einen terroristischen Überfall auf die Station, wonach der Virus verschwindet. Anschließend taucht auch Dr. West unter.

Der Direktor der VEGA, John Harris, erhält vom Geheimdienst die Nachricht, dass Dr. West der VEGA und der Union ein Ultimatum stellt: sollte nicht die gesamte Weltraumforschung und Wissenschaft eingestellt werden, will er den tödlichen Virus über die Erde verteilen.

Eigentlich ist Brandis in einem desolaten Zustand, aber er sieht sich verpflichtet, seinen Halbbruder zu stoppen und doch zu retten, bevor der Geheimdienst ihn eventuell eliminiert.

Mit dem Piloten Grisha Roman und der Bordärztin Dr. Levy machen sie sich auf eine weltweite Jagd nach Dr. West und dem tödlichen Virus.

Bei dem Showdown kommt heraus, dass Dr. West fast nachvollziehbare Gründe für seine Taten hatte. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Buchvorlage, in der Dr. West schlicht wahnsinnig geworden ist und die Menschheit vernichten will. Diese Veränderung in der Motivationslage von Dr. West durch die Hörspielmacher fällt natürlich auf – schlechter muß sie aber nicht unbedingt sein.

Es ist schon ganz großes Kinoniveau für die Ohren, was das ganze Team der Mark Brandis-Hörspiele, hier leisten. Es wird jedes Geräusch, das Klangbild der Stimmen und die Musik eingesetzt, um ein realistisches Bild einer durchaus möglichen Zukunft zu zeichnen. Es lässt schon einen Bedauern, dass zum Ton nur noch das reale Bild eines Films fehlt. Das die Geschichten das Potential dazu haben, beweist durchaus diese des öfteren mit Preisen bedachten Hörspielserie für Erwachsene und Jugendliche.

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